2010-11-15 14:03:05

Kasachstan: Papst schenkt orthodoxer Kirche Andreas-Reliquie


RealAudioMP3 Papst Benedikt XVI. schenkt der orthodoxen Kirche in Kasachstan eine Reliquie des heiligen Andreas. Die orthodoxe Metropolie der kasachischen Hauptstadt Astana teilte am Wochenende mit, Kardinalstaatsekretär Tarcisio Bertone werde die Reliquie am 30. November der dortigen Mariä-Himmelfahrts-Kathedrale überbringen. An dem Tag feiern die orthodoxe und die katholische Kirche den Andreastag. Die Reliquie stammt den Angaben zufolge aus dem italienischen Amalfi. An der Zeremonie sollen neben dem orthodoxen Metropoliten Alexander auch der vatikanische Außenminister Erzbischof Dominique Mamberti und weitere katholische und orthodoxe Bischöfe teilnehmen.

In Kasachstan haben sich die Beziehungen zwischen der orthodoxen und der katholischen Kirche zuletzt verbessert. Noch 2003 hatte das orthodoxe Moskauer Patriarchat, dem die kasachisch-orthodoxe Kirche untersteht, die damalige Errichtung katholischer Diözesen in dem Land verurteilt. Die Errichtung katholischer Diözesen komme einer „Ablehnung des Dialogs“ gleich und zeige die „Expansionspolitik“ der Katholiken in der ehemaligen Sowjetunion. Kasachstan macht aber derzeit positive Schlagzeilen in Sachen Religionsfreiheit. Beim kommenden OSZE-Gipfel in Kasachstan vom 1. bis 2. Dezember wird nämlich dieses Thema eine wesentliche Rolle spielen. Das hat der kasachische Außenminister und geschäftsführende Vorsitzende der OSZE, Kanat Saudabayev, im Gespräch mit kathpress in der kasachischen Hauptstadt Astana bestätigt. Saudabayev zeigte sich besorgt über zunehmende Fälle von Diskriminierungen und Intoleranz gegenüber Religionsgemeinschaften und Spannungen zwischen Nationalitäten auch in Europa.

„Ja diese Probleme werden zweifellos beim Gipfel zur Sprache kommen. Insofern vor allem auch als dass leider die Fragen und Probleme rund um Toleranz zwischen Religionen und Nationalitäten stark zunehmen, sogar in den am besten etablierten Staaten Europas.“ 
Saudubayev hatte schon im vergangenen Januar gegenüber kathpress in Wien erklärt, dass der Dialog der Kulturen und Religionen einer der Schwerpunkte des kasachischen OSZE-Vorsitzes sein werde. Er verwies nun auf die Konferenz über Toleranz und Gleichbehandlung vom vergangenen Juni in Astana.

„Natürlich gab uns der Vorsitz einer Organisation, die von einigen der am weitesten entwickelten Demokratie Westeuropas gegründet wurden, einen sehr wichtigen Impuls zur weiteren politischen Liberalisierung. Das ist ein sehr positives Ergebnis unseres Vorsitzes und das nicht nur für Kasachstan sondern für die gesamte zentralasiatische Region.“ 
Hintergrund
Der Großteil der knapp 4,2 Millionen Christen in Kasachstan gehören der orthodoxen Kirche an. Die Zahl der Katholiken wird auf rund 200.000 geschätzt. Mehr als 11 Millionen der 16 Millionen Kasachen sind Muslime. Die vor etwa einem Jahr fertig gestellte orthodoxe Mariä-Himmelfahrts-Kathedrale in Astana ist das größte christliche Gotteshaus Mittelasiens. Sie ist 68 Meter hoch und bietet auf einer Fläche von mehr als 2.000 Quadratmetern 4.000 Gläubigen Platz. Der Apostel Andreas ist der Schutzpatron unter anderem Russlands, der Ukraine, Rumäniens und Griechenlands.

(kna/kap 15.11.2011 mg)







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