Papst Benedikt XVI. bedauert offenbar eine islamkritische Wendung in seiner Regensburger
Rede vom September 2006. Das sagte der deutsche Journalist Peter Seewald, der Ende
November ein Gesprächsbuch mit Papst Benedikt vorlegt, der italienischen Zeitung „Il
Foglio“. Der Papst habe ihm gesagt, dass die Rede „ein vor allem wissenschaftlicher
Beitrag“ hätte sein sollen; er habe zuwenig bedacht, dass er in Regensburg nicht als
früherer Professor spreche, sondern auch als Papst. Benedikt ziehe die Äußerung, die
in Teilen der islamischen Welt für Empörung sorge, zwar nicht zurück, hätte sie aber
nicht in den Text aufgenommen, wenn er eine solche Reaktion vorausgesehen hätte. Das
Gesprächsbuch namens „Licht der Welt“ wird am 23. November veröffentlicht; es fußt
auf Gesprächen Seewalds mit Benedikt in der letzten Juliwoche 2010 in Castelgandolfo.
Das
italienische Nachrichtenmagazin „Panorama“ erklärt an diesem Freitag, das Manuskript
des Buches hätten in Rom außer dem Papst nur seine Übersetzerin und ein Kardinal gelesen;
nicht einmal Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone kenne es. Sorgen in der Kurie,
dass es zu „Polemiken“ führen könnte, nennt „Panorama“ „begründet“: „Viele werden
überrascht sein.“ Benedikt XVI. äußere sich freimütig zu Themen wie Pädophilie, Islam,
verheiratete Priester, Scheidung, Verhütung oder Kirchenreform.