Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte hat die pakistanische Regierung
dazu aufgefordert, das Blasphemiegesetz aufzuheben und die christliche Minderheit
in dem Land den Muslimen gleichzustellen. Anlässlich des internationalen Gebetstags
für Christen und des Todesurteils gegen eine Christin, die im Gespräch den Propheten
Mohammed verunglimpft haben soll, erinnerte die Menschenrechtsorganisation an diesem
Freitag an die bedrohliche Lage der Christen in Pakistan, die rund drei Prozent der
Bevölkerung ausmachen. Für die verurteilte Christin, der die Todesstrafe droht, hat
sich jetzt in Islamabad auch der italienische Außenminister Franco Frattini eingesetzt;
einige westliche Medien sprechen schon von einem neuen Fall Sakineh. Der pakistanische
Minderheitenminister Shabbaz Bhatti - erster Christ in diesem Amt - hatte die Abschaffung
des Blasphemiegesetzes bis zum Ende dieses Jahres in Aussicht gestellt. Das Gesetz
stellt die Beleidigung des Propheten Mohammes unter strenge Sanktionen bis hin zur
Todesstrafe. (pm 12.11.2010 idt)