2010-11-08 08:59:18

Papst: Positive Bilanz der Spanienreise


RealAudioMP3 Benedikt XVI. zieht eine positive Bilanz seiner Reise nach Spanien. In Barcelona meinte er am Sonntag Abend kurz vor seinem Abflug, er habe an diesem Wochenende alle Menschen in Spanien umarmen wollen. „Möge der Glaube auf diesem Kontinent neue Kraft finden“, rief er in Anwesenheit des spanischen Königs Juan Carlos aus.

„Der Glaube kam in den Anfängen des Christentums in diese Länder und wurzelte sich so tief ein, dass er den Geist, die Bräuche, die Kunst und den Charakter der Menschen, die hier wohnen, formte. Dieses reiche geistliche Erbe zu bewahren und zu mehren ist nicht nur Zeichen der Liebe eines Landes zur eigenen Geschichte und Kultur. Es ist auch der bevorzugte Weg, den jungen Generationen grundlegende Werte zu vermitteln!“

Nicht ohne Nostalgie erinnerte der Papst an die Zeit, als Europa im Zeichen des Glaubens geeint war: „Der Glaube war derselbe. Es gab eine gemeinsame Sprache, nämlich das Evangelium Christi... Jenseits nationaler Unterschiede wusste jeder Pilger sich als Glied einer großen Familie.“ Er hoffe auf eine Wiederbelebung des Glaubens in Europa.

„Der Glaube hat einmal das Innere dieses Volkes gekennzeichnet; und er trägt durch die Nächstenliebe und die Schönheit des Geheimnisses Gottes dazu bei, eine dem Menschen würdigere Gesellschaft zu schaffen. Die Schönheit, die Heiligkeit und die Liebe Gottes bringen den Menschen dazu, voll Hoffnung in der Welt zu leben.“

Kurz vor Ende seines Spanienbesuchs hatte Benedikt XVI. sich auch mit Regierungschef Joseluis Zapatero getroffen, dessen liberaler Kurs von Spaniens Bischöfen oft heftig kritisiert wird. Dass Zapatero während der 48 Papst-Stunden in Spanien kaum zu sehen war, sorgte bei vielen für Stirnrunzeln.

In Barcelona hatte Benedikt XVI. am Sonntag Abend noch eine Sozialstation besucht, wo kranke oder behinderte Kinder betreut werden. Dabei lieferte er sozusagen die Bilder zu seinem Appell vom Vormittag nach: In der weltberühmten Sagrada Familia, einem Bauwerk von Gaudì, hatte er eindringlich zum Schutz des Lebens aufgerufen – wie übrigens auch zum Schutz von Ehe und Familie. O-Ton Benedikt in der Sozialstation „Nen Déu“:

„In diesen Zeiten, in denen viele Familien von einer Reihe wirtschaftlicher Schwierigkeiten heimgesucht werden, müssen wir als Jünger Christi unsere konkreten Taten wirksamer und kontinuierlicher Solidarität vervielfachen, indem wir so zeigen, dass die Caritas ein Kennzeichen unseres Christseins ist.“

Für einen Christen sei „jeder Mensch ein wahres Heiligtum Gottes, das mit höchster Achtung und Liebe behandelt werden muss“, so der Papst. Bei der „Betreuung der Schwächsten“ werde immer klarer, „dass eine aufmerksame menschliche Beziehung eine große Bedeutung für ein gutes Ergebnis im Heilungsprozess hat“.

„Deshalb ist es unabdingbar, dass die neuen Technologien auf dem Gebiet der Medizin nie die Achtung für das Leben und die Würde des Menschen verletzen! Mögen jene, die an Krankheiten oder Behinderungen leiden, immer die Liebe und Aufmerksamkeit erhalten, die es ihnen ermöglichen, sich in ihren konkreten Bedürfnissen als Personen geschätzt zu fühlen.“

(rv 07.11.2010 sk)







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