2010-11-05 13:52:39

Gerl-Falkowitz: Nein zu Kirchenverkäufen


RealAudioMP3 Die Dresdner Religionsphilosophin und Theologin Hanna-Barbara Gerl-Falkowitz warnt vor einem Verkauf von Kirchen in Deutschland. Im Gespräch mit Radio Vatikan meinte sie:
 
„Ich war jetzt gerade in einer bayerischen Diözese: Die werden keine einzige Kirche verkaufen. Natürlich macht sie ebenfalls Umstrukturierungen und größere pastorale Einheiten, aber Kirchen werden nicht enteignet, und es werden keine Kultgegenstände und kein Inventar verkauft. Und ich finde das absolut richtig, denn die Gläubigen reagieren darauf sehr bitter. Hingegen habe ich über Bekannte von einer nordwestdeutschen Diözese erfahren, wie dort unbedarft Kerzenständer verkauft werden usw. – das tut den Leuten sehr weh. In Österreich sollte kürzlich ja ein Beichtstuhl über ebay verkauft werden, als Kinderspielhaus! Das finde ich einfach unglaublich.“

Der Unterschied zwischen Kunstwerken und Kultgegenständen müsse den Menschen klar sein und klar bleiben, so Gerl-Falkowitz.

„Gegenstände, Kunstwerke, Geräte, auch Tücher, die mal im christlichen Gottesdienst verwendet werden – die kann ich nicht einfach nur aussortieren. Und dieses Verkaufen von Kirchen ist schon ein Zeichen, das ganz lähmend wirkt, vor allem, wenn es dann überhaupt in kirchenferne Hände übergeht. Auf der anderen Seite denke ich: Dadurch, dass diese Erfahrungen so bitter sind, regt sich ein gewisser Widerstand. Vielen Menschen tut das Herz weh, und da beginnt jetzt eine andere Reaktion.“

(rv 05.11.2010 sk)








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