Die französischen
Bischöfe haben Verständnis für die anhaltenden Proteste gegen die geplante Erhöhung
des Renteneintrittsalters auf 62 Jahre geäußert. Bei der Eröffnung der Vollversammlung
der Bischöfe des Landes ging deren Vorsitzender, Kardinal André Vingt-Trois, auf verbreitete
Zukunftsängste ein, die auch Schüler gegen die Reform auf die Barrikaden treiben.
Die
Rentenreform zwingt zu einer neuen Solidarität zwischen den Generationen, die unsere
Lebensstile grundlegend verändert, betonte der Pariser Erzbischof in seinem Eröffnungsvortrag.
Da der richtige Zeitpunkt für nötige Anpassungen versäumt wurde, „befinden wir uns
nun inmitten einer Blockade des sozialen Dialogs, die unser Land allzu oft erlebt
hat, wenn es um weit reichende Entscheidungen ging“. Vingt-Trois hält das verbreitete
„Gefühl der Ungerechtigkeit und Unruhe angesichts der Zukunft“ für verständlich, dass
zu „kollektiven Spannungen“ und mitunter zu Gewalt führt. Die Jugend macht sich nach
den Worten des Pariser Erzbischofs zurecht Sorgen um eine Zukunft, in der auch eine
gute Ausbildung keinen Einstieg ins Berufsleben mehr garantiert.
Bis zum kommenden
Dienstag geht es bei der Vollversammlung der französischen Bischöfe in Lourdes überdies
um sinkende Zahlen von Teilnehmern an Sonntagsmessen, um Umweltschutz und um Familie. (04.11.10
La Croix bg)