In der Schweiz gab es im Jahr 2009 mehr rassistische Übergriffe als im Vorjahr. Die
Studie „Racisme en Suisse“ der „Fondation contre le racisme et l’antisémitisme“ (GRA)
und der „Association des minorités en Suisse“ (GMS) zeigt, dass es im Jahr 2009 112
Zwischenfälle mit rassistischem Hintergrund gab, während 2008 nur 98 Fälle zu verzeichnen
waren. Der Autor der Studie, der Journalist Hans Stutz, führt diesen Anstieg unter
anderem auf den Konflikt im Gazastreifen im Frühjahr 2009 zurück. Dieser habe in der
Schweiz eine latent antisemitische Stimmung hervorgerufen. Außerdem seien Muslime
und Roma im Jahr 2009 Opfer politischer Kampagnen aus dem national-konservativen Lager
geworden. Weiterhin habe die Schweizerische Volkspartei in Zürich (UDC) eine gewisse
Feindseligkeit gegen in der Schweiz lebende Deutsche erkennen lassen. Die Studie „Racisme
en Suisse“ gibt es seit Anfang der 1990er Jahre. Sie wird jährlich an 15.000 Personen
und Institutionen in Politik, Wirtschaft, Medien und an Religionsgemeinschaften, Schuldirektoren
sowie Vertreter in der Regierung geschickt. (apic 02.11.2010 idt)