Venezuela: Kirche warnt vor ideologischer Einseitigkeit
Die Bischöfe sorgen sich um die politische Lage in Venezuela nach den Wahlen vor einem
Monat. Es sei an der Zeit, Brücken zu bauen; das Land dürfe nicht in zwei Teile gespalten
bleiben, wo eine Gruppe der anderen den Rücken zukehrt, schreiben die Bischöfe in
einer Botschaft nach einer außerordentlichen Vollversammlung. An die Adresse der Regierung
unter dem wiedergewählten sozialistischen Staatschef Hugo Chavez gerichtet, warnen
die Bischöfe davor, eine einzige ideologische Richtung vorzugeben und ein Erbe zu
zerstören, das im Lauf vieler Jahrzehnte aufgebaut wurde. „Ein authentischer Humanismus
muss Freiheit und Verantwortlichkeit hervorheben und die Pluralität fördern“, heißt
es in dem Schreiben der venezolanischen Bischöfe. Ausdrücklich warnen sie davor, Handlungen
zu legalisieren, die das Leben missachten. Als Beispiele nennen sie nicht nur Abtreibung
und Euthanasie, sondern auch Entführungen. (fides 31.10.2010 gs)