Lombardi: Synode war nicht politisch, sondern religiös
Die vor einer Woche
zu Ende gegangene Nahost-Synode im Vatikan war kein politisches, sondern ein religiöses
Treffen. Darauf besteht Vatikansprecher P. Federico Lombardi. In den vergangenen Tagen
war verschiedentlich Kritik an politischen Äußerungen einzelner Synodenväter laut
geworden, namentlich von israelischer Seite. In seiner wöchentlichen Rubrik „Octava
Dies“ für das Vatikanfernsehen CTV stellte Lombardi klar: „Die Reden des jüdischen,
des sunnitischen und des schiitischen Vertreters wurden aufmerksam, offen und mit
Applaus aufgenommen. Die Mitglieder der Synode sprachen mit großer Freiheit, und in
Loyalität und Gelassenheit zeichneten sie eine Gesamtschau der Lage ihrer kirchlichen
Gemeinschaften. Sicher, es war eine Versammlung mit tiefen Wurzeln in einer Region,
in der es Spannungen und dramatische Probleme gibt. Aber die kirchliche Natur dieser
Versammlung, ihre religiöse und spirituelle Motivation, ermöglichten es ihr, sich
zu einer höheren Perspektive hin zu öffnen. Wir wünschen uns, dass alle sich diese
Tatsache bewusst machen und sie anerkennen, damit die Synode ihre Früchte bringen
kann, besonders für die Kirche, aber auch für alle Völker des Nahen Ostens, wirklich
alle!“ (rv 31.10.2010 gs)