Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu ruft die Mitarbeiter der Oper von Kapstadt dazu
auf, ein Gastspiel in Tel Aviv abzusagen. In einem offenen Brief schreibt der frühere
anglikanische Erzbischof, der als Apartheid-Gegner weltweit bekannt wurde: „Die Oper
von Tel Aviv wird vom israelischen Staat subventioniert. Sie zieht internationale
Künstler an und will damit den trügerischen Eindruck erwecken, dass Israel eine zivilisierte
Demokratie wäre.“ Die Kapstädter Oper solle bitte nicht in einem Land gastieren, das
in Israel selbst und den besetzten Gebieten Millionen von Palästinensern keinen Zugang
zu Schulen, Ausbildung und Kultur gebe. Wie zur Zeit der Apartheid in Südafrika sei
auch ein Künstler-Boykott gegen Israel „eine positive Mobilisierung“, die „dem Frieden
und der Verständigung“ diene, schreibt Tutu. Der jüdische Zentralverband in Südafrika
hat gegen den Brief protestiert; der Direktor der Kapstädter Oper liess wissen, er
halte an dem Gastspiel vom November fest.