Gräber und Friedhöfe sind für Christen auch Orte der Hoffnung auf ewiges Leben. Das
schreibt Erzbischof Robert Zollitsch von Freiburg, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz,
zum bevorstehenden Fest Allerheiligen. Wer den Menschen ausschließlich als biologisches
Wesen betrachte, werde auch den Tod als bloßes Aufgehen in einen größeren biologischen
Prozess sehen, so Zollitsch. Von der Individualität des Einzelnen bliebe dann nichts
mehr – abgesehen von Fotos, die nicht das Sein, sondern das „Dagewesensein“ dokumentierten.
So fungierten Fotoalben heute als „Ersatzfriedhöfe“, und im Internet entstünden immer
mehr virtuelle Friedhöfe, „um die Erinnerung digital zu verewigen", formuliert Zollitsch.
Christen glaubten demgegenüber, dass die Toten in Gott leben „und uns zugleich in
anderer, neuer Weise nahe“ seien. (pm 30.10.2010 gs)