Die Europäische Union ist beunruhigt über die Renaissance der Todesstrafe in Guatemala.
Es sei „ein beunruhigendes Signal“, dass der Kongress des Landes dem Präsidenten die
Entscheidung überlasse, ob die Todesstrafe nicht doch wieder vollstreckt werden sollte.
Eine entsprechende Entscheidung haben die Parlamentarier in Guatemala-Stadt jetzt
getroffen. Die EU räumt ein, dass Gewalt und organisierte Kriminalität ein erhebliches
Problem für Guatemala sind; dennoch wachse weltweit der Konsens, dass die Todesstrafe
eigentlich schrittweise abgeschafft werden sollte. De facto hatte die guatemaltekische
Regierung vor einigen Jahren die Vollstreckung der Todesstrafe ausgesetzt; seitdem
wurden mehr als vierzig Menschen in Guatemala dennoch zur Höchststrafe verurteilt.
Außer in Guatemala gibt es die Todesstrafe in Amerika nur noch auf Kuba und in den
USA.