Vatikan/Israel: „Es gilt die geschriebene Botschaft“
Vatikansprecher Pater Federico Lombardi hat die Vorwürfe Israels gegen die Nahost-Synode
zurückgewiesen. Wer die zusammenfassende Sicht der Position der Bischofssynode haben
wolle, der müsse den Text der „Botschaft der Synode“ lesen. Dies sei der einzige schriftliche
und approbierte Text der Synode. Einzelne Aussagen aus der Vielfalt von Meinungen
der Synodenväter könnten nicht als Aussagen der Synode als Ganzes gewertet werden,
so Lombardi am Montag zu Pressevertretern. Das Außenministerium in Jerusalem hatte
in einer Mitteilung die Nahost-Synode als „anti-israelisch“ bezeichnet und vor allem
eine Aussage des aus dem Libanon stammenden Bischofs Cyrille Salim Bustros kritisiert.
Bustros hatte bei einer Pressekonferenz gesagt, man könne mit der biblischen Zusage
des „versprochenen Landes“ an das auserwählte Volk nicht jüdische Siedlungsaktivitäten
im Westjordanland rechtfertigen. Er beantwortete damit eine Frage nach einer Passage
in der Synoden-Botschaft. Dort heißt es: „Es ist nicht erlaubt, auf theologische biblische
Positionen zurückzugreifen, um sie zu einem Instrument zur Rechtfertigung von Ungerechtigkeiten
zu machen“. Der stellvertretende israelische Außenminister Daniel Ayalon forderte
den Vatikan auf, sich von den „beleidigenden Bemerkungen“ Bustros zu distanzieren.
„Wir sind entsetzt über die Sprache, die Erzbischof Bustros in seiner Pressekonferenz
benutzte“, erklärte Ayalon.