Mehr als eine Milliarde Katholiken weltweit begehen am kommenden Sonntag, dem 24.
Oktober, den Sonntag der Weltmission. Weltweit wird an diesem Tag für die rund 1.100
ärmsten Diözesen in Afrika, Asien und Lateinamerika gesammelt. Kambodscha ist in diesem
Jahr das Beispielland von „Missio“ Österreich. Wie Khin Veasna, das kambodschanische
Mädchen auf den Plakaten der Päpstlichen Missionswerke zum „Weltmissions-Sonntag“,
leben dort Tausende behinderte Kinder und Erwachsene, die Opfer von kriegerischen
Auseinandersetzungen, Landminen oder unzureichender medizinischer Versorgung sind.
Die
1953 geborene Sok Eng und der aus Indonesien stammende Jesuit P. Greg Priyadi setzen
sich beide in Kambodscha für behinderte Menschen und Landminenopfer ein. Derzeit touren
sie als Gäste von „Missio“ durch Österreich und berichten von ihrer Tätigkeit. Sok
Eng hat die Schrecken des Terrorregimes der Roten Khmer überlebt, sie konnte nach
rund vier Jahren in einem Arbeitslager fliehen: „Meine Eltern, zwei Schwestern und
zwei Brüder haben nicht überlebt“, berichtete Enk bei der Pressekonferenz. Nach der
Flucht im Jahr 1979 begann sie in einem kleinen Dorf zu unterrichten und fand in dieser
Zeit zum christlichen Glauben:
„Per Zufall traf ich eine Katholiken-Gruppe.
Sie sprachen über Barmherzigkeit und Liebe. Das mich sehr tief berührt, weil ich mir
nicht vorstellen konnte, dass fremde Menschen sich für uns interessieren könnten.
Ich wunderte mich auch darüber, dass sie auch Menschen halfen, die nicht Christen
waren. Vor allem halfen sich nicht einfach mit Worten sondern auch durch konkrete
Taten. Deshalb beschloss ich, mehr über das Christentum und den Katholizismus zu erfahren.
Mein erster Schritt war es, den katholischen Katechismus zu studieren. Dadurch erfuhr
ihr, was Christen überhaupt sind.“
Heute leitet Sok Eng das Regionalentwicklungsprojekt
„Metta Karuna“ der Jesuiten in Sisophon und kümmert sich in diesem Rahmen u. a. um
Minenopfer und behinderte Kinder. Es gehe darum, sie zu begleiten, ihnen wieder Hoffnung
zu geben und sie die Liebe Gottes spüren zu lassen.
„Unser Augenmerk
richten wir auf jene Menschen, die von der Gesellschaft ausgeschlossen werden. Damit
weisen wir sie darauf hin, dass sie nicht alleine sind. Es gibt immer jemanden, der
an sie denkt und für sie da ist. Das ist Gott und seine Liebe zu den Menschen.“ Auch
in Deutschland und in der Schweiz wird an diesem Sonntag für die Ärmsten der Welt
gesammelt - informieren Sie sich bei ihrer Kirchengemeinde vor Ort.