2010-10-23 11:15:37

Synodenbeobachter Winkler: „Nach der Synode beginnt die eigentliche Arbeit“


Die Nahost-Synode im Vatikan neigt sich ihrem Ende zu, und damit richtet sich der Blick der Teilnehmer auf das Danach: Im wichtigen „postsynodalen Prozess“ geht es um die Umsetzung der konkreten Vorschläge der Synodenväter, die während des zweiwöchigen Weltbischofstreffens erarbeitet wurden. In der zweiten Synodenwoche seien „sehr konkrete Vorschläge“ erarbeitet worden, die „enorme Verbesserungen für die Christen im Nahen Osten mit sich bringen würden", so das zuversichtliche Urteil des Salzburger Kirchenhistorikers und Ökumene-Experten Dietmar Winkler gegenüber kathpress. Winkler hofft allerdings auf eine schnellere Veröffentlichung der Synodenvorschläge, als es traditionell üblich ist.

„Diese Vorschläge sind momentan ja der direkte Output der Synode. Es wäre mir lieber, wenn die einzelnen Vorschläge – so wie sie sind – gleich veröffentlicht werden würden. Aber das liegt natürlich nicht in unser Hand, das ist eine Entscheidung des Generalsekretariates der Bischofssynode oder von Papst Benedikt selbst.“

Traditionell gehen die Vorschläge der Synodenväter vor einer Veröffentlichung an den Papst, der dann auf dieser Basis – und meist erst gut ein Jahr später – die offizielle so genannte „Apostolische Exhortation“ verfasst. Für Winkler ist das zu langsam; schließlich sei eine schnelle Veröffentlichung vor allem auch gegenüber den Christen im Nahen Osten „wünschenswert“ und ein „wichtiges Zeichen“, so der Beobachter. Die bisher erarbeiteten Vorschläge oder „propositiones“ - inzwischen sind es 44 und nicht mehr 41 – gruppieren sich nach Winkler um folgende Themen:

„Erstens geht es da um die christliche Präsenz im Nahen Osten, zweitens um die kirchliche Communio – auf der einen Seiten innerhalb der katholischen Kirche, auf der anderen Seite außerhalb, das betrifft die Ökumene. Ein dritter großer Bereich ist das christliche Zeugnis insgesamt, und da kommen eben Vorschläge zur Katechese, zur Weiterbildung, auch zur Liturgie und zum interreligiösen Dialog hinein. Und schließlich gibt es eine Art Zusammenfassung. Da sind also zum Teil ganz konkrete Vorgangsweisen der Synodenväter, wo es darum geht, dass die dann auch letztlich umgesetzt werden.“

Ein Vorschlag, der von mehreren Arbeitsgruppen angedeutet worden sei, beziehe sich auf eine „permanente Struktur vor Ort", so Winkler, „um pastorale Konzepte" und andere Ideen umzusetzen. Nach der Synode fange die eigentliche Arbeit erst richtig an:

„Ganz wichtig wird der postsynodale Prozess sein für die Synodenväter und die Frage: Was geschieht wirklich danach?“

Winkler ist einer der 36 geladenen Experten der Nahostsynode.

(kap 13.10.2010 pr)








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