Vatikan/Ecuador: „Bischöfe müssen sich einbringen"
Papst Benedikt XVI. hat Ecuador dazu ermutigt, gegen Arbeitslosigkeit, Gewalt, Straffreiheit,
Analphabetismus und Korruption vorzugehen. Die Bischöfe dürften sich zwar nicht in
politische Debatten einschalten, sie könnten aber angesichts solcher gesellschaftlicher
Herausforderungen auch nicht neutral bleiben, sagte der Papst dem neuen Botschafter
Ecuadors beim Heiligen Stuhl, der an diesem Freitag im Vatikan sein Beglaubigungsschreiben
überreichte. Das südamerikanische Land stand vor wenigen Wochen am Rand eines Putsches.
Entzündet hatte er sich an einem Aufstand von Polizisten wegen Gehaltskürzungen; die
Sicherheitskräfte attackierten schließlich sogar Präsident Rafael Correa persönlich.
Die Bischöfe riefen in dieser Lage eindringlich zum Dialog auf und ermahnten die Regierung,
keine einseitigen Entscheidungen mehr durchzusetzen. (rv 22.10.2010 gs)