Der Jesuitenpater
Philippe Luisier hofft, dass die Nahost-Synode im Vatikan die Haltung der westlichen
Christen gegenüber ihren Glaubensbrüdern im Nahen Osten ändert. Das meinte der Professor
für koptische Sprache und Literatur am Päpstlichen Institut Orientale am Rand der
Synode, der er als Beobachter angehört. Im Gespräch mit uns sagte Luisier wörtlich:
„Ich
meine, vielleicht könnten wir mehr Respekt voreinander haben – auch liturgischen Respekt.
Manchmal kann man den Eindruck haben, dass wir Lateiner zu sehr, einseitig unsere
Liturgie oder unsere Art und Weise, miteinander zu beten und zu denken, einfach so
den anderen Kirchen da aufoktroyieren.“
Das Bild, das sich aus den Debatten
und Reden der Synodenväter ergebe, sei manchmal schon „verwirrend“, gesteht der Jesuit.
Er setze darauf, dass der römische Gipfel vor allem in der praktischen Seelsorge greifbare
Folgen im Nahen Osten haben wird: „Eine ganz klare, pastorale Botschaft
für alle Kirchen, die sowieso miteinander leben und immer schon miteinander gewirkt
haben im Nahen Osten. Es geht allerdings nicht darum, eine falsche Einheit zu finden,
sondern eben eine Einheit in der Vielheit weiterzuentwickeln.“