Österreich: Die erste persisch-katholische Gemeinde Europas
Wien hat ab diesem Wochenende eine persischsprachige katholische Gemeinde, die erste
ihrer Art in Mitteleuropa. Die Gottesdienste der neuen Gemeinde werden jeweils am
Samstag in der Canisiuskirche im 9. Bezirk gefeiert. Die Zahl der iranischen und afghanischen
Katholiken in Wien ist derzeit noch gering. Die meisten sind als Flüchtlinge nach
Österreich gekommen, darunter nicht wenige Konvertiten, die wegen des „Glaubensabfalls"
vom Islam in ihrer Heimat schwer bedroht sind. Die neu gegründete Gemeinde versteht
sich als Einladung an persischsprachige Christen und am Christentum Interessierte,
in der Kirche von Wien eine neue geistliche Heimat zu finden. „Es soll nicht eine
Konkurrenz zu bestehenden Gemeinden sein, sondern eine Ergänzung und ein Angebot mit
spezifisch katholischer Akzentsetzung", so Alexander Kraljic, der Generalsekretär
der „Arbeitsgemeinschaft afro-asiatischer Gemeinden“ (AAG) der Erzdiözese Wien. –
Die christliche Tradition im Iran reicht bis in die Frühzeit der Kirche zurück. Die
Kirche des Perserreichs war die „Apostolische Kirche des Ostens". Heute bewahrt die
„Apostolische Kirche des Ostens“ viele Traditionen des frühen Christentums. Der „unierte“
(mit dem Papst in voller Kirchengemeinschaft stehende) Zweig dieser Kirche ist die
chaldäisch-katholische Kirche.