Vatikan: Kurt Koch, Reinhard Marx und Walter Brandmüller werden Kardinäle
„Mit Freude
gebe ich bekannt, dass am kommenden 20. November ein Konsistorium stattfinden wird,
in dem neue Mitglieder ins Kardinalskollegium aufgenommen werden.“ Mit diesen
Worten berief Papst Benedikt XVI. während der Generalaudienz das schon lange erwartete
Konsistorium ein. Bei dieser Versammlung wird der Papst insgesamt 24 Kirchenmännern
den roten Kardinalshut überreichen und ihnen damit die Amtswürde übertragen. Benannt
hat er die „Neuen“ schon heute.
Viele der vatikanischen Ernennungen waren
keine Überraschung, der Leiter der Vatikanbehörde für die Heiligsprechungen, Angelo
Amato zum Beispiel, der Präsident des päpstlichen Hilfswerkes Cor Unum, Robert Sarah,
und Mauro Piacenza, verantwortlich für den Klerus, waren darunter. Ebenfalls keine
Überraschung ist die Kardinalswürde für den Schweizer Erzbischof Kurt Koch, den neuen
Ökumeneminister im Vatikan. Unter den Diözesanbischöfen, die Kardinal werden, befindet
sich der Münchner Erzbischof Reinhard Marx. Als drittem Deutschsprachigen wird Benedikt
XVI. dem ehemaligen Chefhistoriker des Vatikans, Walter Brandmüller, den Kardinalshut
überreichen.
Kurt Koch war von 1995 bis 2010 Bischof von Basel, 2007 bis 2009
war er Präsident der Bischofskonferenz des Landes. In diesem Jahr machte Benedikt
XVI. ihn als Nachfolger von Kardinal Walter Kasper zum Leiter des Päpstlichen Einheitsrates.
Reinhard
Marx wurde 1996 Weihbischof in Paderborn, 2001 berief ihn Johannes Paul II. zum Bischof
von Trier. Seit 2007 ist er Erzbischof von München und Freising und als solcher einer
der Nachfolger Josef Ratzingers auf diesem Bischofsstuhl.
Walter Brandmüller,
geboren 1929 und damit bereits über 80 Jahre alt, das heißt nicht berechtigt zur Papstwahl,
ist Bamberger Diözesanpriester. Seit 1998 war er Präsident der Päpstlichen Kommission
für Geschichtswissenschaft in Rom sowie Präsident der Internationalen Kommission für
vergleichende Kirchengeschichte. 2009 ging er in den Ruhestand.
Mit dem Konsistorium
vom November erhöht sich die Zahl der „Purpurträger" auf insgesamt 203. Die Gruppe
jener Kardinäle, die den nächsten Papst wählen dürfen, ist enger, da nur jene zum
Konklave zugelassen sind, die das 80. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Der Kreis
der zur Papstwahl berichtigten Kardinäle erreicht mit den Neuernannten 121. Die fürs
Konklave vorgegebene Höchstgrenze liegt bei 120.