Unter den 24 Würdenträgern,
die der Papst ins Kardinalskollegium beruft, sind zwei Deutsche. Genauer gesagt zwei
Bayern: der Bamberger Diözesanpriester Walter Brandmüller sowie der Erzbischof von
München und Freising Reinhard Marx. Zur Kardinalserhebung erklärt Marx an diesem Mittwoch
in München:
„Dass der Heilige Vater mich in das Kardinalskollegium berufen
hat, ist für mich, aber auch für das Erzbistum München und Freising und die katholische
Kirche in Bayern eine große Ehre. Damit unterstreicht der Papst seine Verbundenheit
mit seinem Heimatbistum, dem er selber fast fünf Jahre vorgestanden hat. Für mich
ist die Ernennung ein Ansporn und eine Herausforderung.“
Ein Kardinal,
sagte Marx, stehe in Treue fest zum Heiligen Vater und habe ihn in seinem Dienst mit
ganzem Einsatz zu unterstützen. Das wolle er, Marx, gerne und mit Freude tun.
„Gerade
in dieser Zeit Kardinal zu sein, ist aber auch eine große Herausforderung. Die Erschütterungen
der letzten Monate müssen Ausgangspunkt einer geistlichen Vertiefung unseres Glaubens
und eines neuen Mutes zur Evangelisierung nach innen und nach außen werden. Es gilt,
die „Zeichen der Zeit“ im Licht des Evangeliums zu deuten, gemeinsam mit dem ganzen
Volk Gottes, so wie es das II. Vatikanische Konzil sagt, an dessen Beginn vor fünfzig
Jahren wir im Jahre 2012 erinnern werden. Auf ihrem Weg durch die Geschichte ist die
Kirche immer beides: lehrende und lernende Kirche, verkündigende und hörende Kirche!“
Für
einen solchen Weg sei es wichtig, offen zu sein für das vielfältige Zeugnis des Glaubens
im Volk Gottes, so Marx weiter.
„Und zugleich geht es darum, den Geist der
Communio, der Einmütigkeit lebendig zu halten. Das ist die wichtigste Aufgabe des
Papstes und der Bischöfe. Dabei gilt: die Einheit mit dem Heiligen Vater gehört zur
Substanz des katholischen Glaubens. Ein Kardinal hat das in besonderer Weise zu leben
und zu bezeugen.“
Der neue Kardinal erinnerte an seinen Beginn in München.
„Wie
schon bei meinem Amtsantritt als Bischof von München und Freising vertraue ich mich
auch in meiner neuen Aufgabe der Fürsprache der Gottesmutter Maria, der Patrona Bavariae,
des Heiligen Korbinian und des Dieners Gottes Johannes Paul II. an, dessen Worte bei
seiner ersten Predigt als Papst mich seit 32 Jahren begleiten: Habt keine Angst!“