Generalaudienz: Aus Freundschaft zu Christus erwächst Freundschaft zu den Armen
In der Katechese bei
der Generalaudienz ging Papst Benedikt wieder auf eine große mittelalterliche Frau
ein, auf Elisabeth von Thüringen. Geboren 1207 als Tochter des Königs von Ungarn,
heiratete sie den Landgrafen Ludwig von Thüringen. Es passierte das Unwahrscheinliche:
Aus einer arrangierten Hochzeit wurde echte Zuneigung. Ihr Mann unterstützte Elisabeth,
auch gegen den Hof, als diese ihre eigene Berufung als Christin entdeckte.
„Aus
einer tiefen Freundschaft mit Christus, der für uns arm wurde, erwuchs schon bei der
jungen Elisabeth eine große Liebe zu den Armen. Als Gemahlin des Landgrafen Ludwig
von Thüringen widmete sie sich selbst der Fürsorge für die Kranken und Bedürftigen.
Obgleich ihre persönliche Armut und Freizügigkeit mit den gräflichen Gütern am Hof
heftigen Widerstand hervorriefen, hat sie immer die treue Unterstützung ihres Mannes
gefunden. Zwischen beiden - obwohl die Hochzeit politisch arrangiert war - ist eine
wirklich große und herzliche Liebe gewachsen.“
Diese Unterstützung war
vorbei, als ihr Mann beim Kreuzzug starb - sie wurde vom Hof vertrieben und ließ sich
in Marburg nieder.
„Auch jetzt bestand ihr Leben im stillen Gebet und der
tätigen Nächstenliebe. Das Spital, das sie für Kranke errichtete, war zugleich der
Ort, in dem sie die niedrigsten Dienste für die Armen getan hat. Aufgezehrt in der
Fürsorge für andere, aber tief erfüllt von einem Leben der Liebe zu Gott und der Freude
an Gott und den Menschen starb sie 1231 im Alter von 24 Jahren. Liebe Brüder und Schwestern,
die Gestalt der heiligen Elisabeth zeigt uns, dass eine große Liebe zu Gott und zum
Nächsten, besonders zu den materiell und auch geistlich Bedürftigen, dem Leben einen
tiefen Sinn schenkt. Diese große heilige Frau sei uns eine Fürsprecherin, in der Nachfolge
Christi voranzuschreiten.“