Die Ankündigung der
anglikanischen Pfarrei Saint Peter’s in Folkstone in Großbritannien, zur katholischen
Kirche überzutreten, hat einmal mehr die Risse innerhalb der Church of England offensichtlich
werden lassen. Gemeinschaften, die sich anglo-katholisch nennen und eher zu dem konservativen
Flügel innerhalb der Kirche gehören, wehren sich gegen einzelne Entscheidungen der
Anglikaner. Pfarrer Stephen Boult erläuterte seine Absicht und die der Mehrheit seiner
Pfarrei gegenüber der BBC:
„Sobald die Regelung in Kraft tritt, die erlaubt,
dass Frauen zu Bischöfen geweiht werden können, dann hat die anglikanische Kirche
keinerlei Recht mehr, sich selber irgendwie katholisch zu nennen. Dann gibt es durch
Argumente nichts mehr zu gewinnen.“
Außer dieser Pfarrei will auch der
Bischof von Fulham, John Broadhurst, katholisch werden. Er wolle von seinem Bischofsamt
zurück treten und dem zu gründenden Ordinariat für Anglikaner innerhalb der katholischen
Kirche beitreten, so Broadhurst am Samstag. Zwei weitere Bischöfe erwägen laut der
Zeitung „The Times“ ebenfalls das Verlassen der anglikanischen Kirche. Als Begründung
geben alle Beteiligten an, dass die Generalsynode der Kirche, die im Sommer in York
tagte, in ihren Beschlüssen aber auch im Ton den konservativen Kirchenkreisen gegenüber
zu weit gegangen sei. (rv/bbc 18.10.2010 ord)