Das Bahnprojekt „Stuttgart
21“ bewegt die Gemüter, und das nicht nur in der baden-württembergischen Landeshauptstadt.
Die beiden Bischöfe Stuttgarts – der katholische Gebhard Fürst und der evangelische
Frank Otfried July – haben bereits in den vergangenen Wochen versucht, zu vermitteln.
Doch im Streit über das milliardenteure Projekt bleiben die Fronten weiterhin verhärtet.
Im domradio-Interview erklärt Hermann Merkle vom Haus der Katholischen Kirche Stuttgart,
wie er die Protestbewegung erlebt.
„Unser Haus liegt etwa fünf Minuten vom
Hauptbahnhof entfernt. Wir sind also mitten im Geschehen. Viele von den montäglichen
Demonstranten kommen bei uns vorbei. Es sind überwiegend Gegner des Projekts. Es geht
durch sämtliche Altersgruppen und Schichten. Das ist also ein ganz heterogen zusammengesetztes
Bündnis, das jeden Montag demonstriert.“
Der Riss zwischen Befürwortern
und Gegnern ist auch im Haus der Katholischen Kirche Stuttgart zu spüren.
„Wir
erleben auch bei uns im Haus, wie gelegentlich heftig diskutiert wird. Die ganze Situation
ist von einer Emotionalität geprägt, die deutlich macht, wie sehr die jeweilige Seite
mit ihrer Position identifiziert wird.“