Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke hat die Wiedereingliederung des umstrittenen
„Engelwerks“ in die katholische Kirche gegen Kritik verteidigt. In einem Interview
mit der Tageszeitung „Die Welt“ (Montag) sagte Hanke, die Kirche anerkenne keine esoterischen
Klubs. Dies gelte auch im Fall des Engelwerks. Der Bischof betonte, dass der Vatikan
seit den 90er Jahren eine „Reinigung des Engelwerks“ eingeleitet habe. Jene Kreise,
die die sich den Anordnungen der vatikanischen Glaubenskongregation „nicht beugen
wollten“, hätten sich zwischenzeitlich abgespalten. Diese abgespaltenen Mitglieder
agierten heute „im kirchlichen Niemandsland“ und würden von Rom weiterhin nicht anerkannt.
Der Teil, der den von Rom betriebenen Reinigungsprozess akzeptiert und „bewiesen“
habe, dass er mit der Kirche beten und gehen wolle, habe nun die kirchliche Anerkennung
bekommen. Der Vatikan bekämpfe aber Auswüchse. Den verschiedenen Zweigen des Engelwerks
gehören nach kirchlichen Schätzungen rund 100 Priester und 400 Ordensfrauen an. Zuverlässige
Angaben über die Zahl von Laienanhängern oder Sympathisanten liegen nicht vor.