2010-10-17 13:29:27

Koch: „Ökumenische Stimmgabel“ für den Nahen Osten


RealAudioMP3 Der neue vatikanische Ökumeneminister, Erzbischof Kurt Koch, hat zu einem vertieften Dialog zwischen den christlichen Kirchen im Nahen Osten aufgerufen. Das Zeugnis des Evangeliums könne in der heutigen Welt nur glaubwürdig sein, wenn die Kirchen zusammenarbeiteten, sagte Koch in der Synodenaula. Die Kirchen müssten gemeinsame Anstrengungen unternehmen um eine vertiefe Gemeinschaft zu erreichen. Auf diese Weise würden Ökumene und Mission zu Zwillingsschwestern, die sich gegenseitig stützen. Das christliche Zeugnis müsse stets mit einer „ökumenischen Stimmgabel“ versehen sein, damit seine Melodie nicht eine Kakophonie, sondern eine Sinfonie ist, so Koch.
Ökumene brauche Zeit, bereichere aber auch gegenseitig, meinte Erzbischof Koch im Gespräch mit Stefan Kempis zur Frage, ob es nicht Zeit sei, den Primat grundsätzlich zu überdenken – auch weil die katholischen Ostkirchen ihn zuweilen kritisch sehen:

„Wir müssen gerade den Orthodoxen Zeit lassen, jene Zeit, die sie brauchen um sich mit dieser Idee des Primates anzufreunden. Wir haben in der Dialogkommission gemeinsam beschlossen, neu über Primat, Konziliarität und Synodalität nachdenken, und da kommen auch die Stärken der Ostkirchen wieder mehr zum Tragen.“ 
Die derzeitige Versammlung zeige, dass die Kirche sich durchaus auch synodal verstehe:

„Ja es wäre auch allen Christen und vor allem allen Katholiken zu gönnen, einen solchen Einblick in eine Synode zu bekommen, weil viele Katholiken den Eindruck haben, wir hätten nur den Papst und nur den Primat, und wir hätten überhaupt keine Synodalität. Die Erfahrung hier zeigt ja das Gegenteil, nämlich dass hier die einzelnen Bischöfe in aller Freiheit reden und sagen, was sie denken.“
 
(rv/kipa 17.10.2010 mc)







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