Am Samstagabend fand
im Vatikan ein Konzert zu Ehren von Papst Benedikt XVI. und den Teilnehmern der Nahostsynode
statt. Der deutsche Dirigent Enoch zu Guttenberg, der Vater von Verteidigungsminister
Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU), dirigierte das Requiem von Giuseppe Verdi.
In
seiner Dankesrede nach dem Konzert versuchte Benedikt XVI. eine Deutung des Requiems
von Verdi, der sich selber, wie Benedikt aus einem Brief des Komponisten zitierte,
als „ein bisschen Atheist“ bezeichnete…
„Giuseppe Verdi schreibt diese Messe,
die wie ein großer Appell an den Ewigen Vater erscheint, als einen Verzweiflungsschrei
angesichts des Todes. Er sucht die Sehnsucht nach Leben wieder zu finden, die zu einem
stillen und bewegenden Gebet wird: „Libera me, Domine“ – Befreie mich Herr. Diese
musikalische Kathedrale erweist sich so als eine Beschreibung des geistig-spirituellen
Dramas des Menschen angesichts des allmächtigen Gottes; und als ein Bild des Menschen,
der der Fragestellung des Ewigen nicht ausweichen kann. Dieses große musikalische
Fresko erneuert in uns die Gewissheit der Worte des Hl. Augustinus: „Inquietum est
cor nostrum, donec requiescat in te – Unser Herz ist unruhig, bis es Ruhe findet in
Dir.“ Zum Abschluss dankte der Papst noch einmal den Musikern: „Liebe
Freunde, ein weiteres Mal dürfen wir dem Herrn Dank sagen, dass er uns diesen Augenblick
wahrer Schönheit gewährt hat, die unseren Geist zu erheben vermag. Zugleich danken
wir all jenen, die sich zu Instrumenten der göttlichen Vorsehung gemacht haben! Herzlichen
Dank Ihnen, Herr Professor zu Guttenberg, vielen Dank Ihnen, den Solisten und allen
Mitgliedern des Orchesters und des Chors, sowie auch allen, die auf verschiedene Weise
zum Gelingen dieses schönen Abends beigetragen haben. Ein herzliches Vergelt’s Gott
Ihnen allen. Grazie e buona serata!“ Aufgeführt wurde das Werk von der Chorgemeinschaft
Neubeuern und dem Orchester „Die KlangVerwaltung“. Bei dem Konzert war auch der frühere
Münchener Kardinal Friedrich Wetter zu Gast, der in die Planung der Aufführung eingebunden
war. Das Orchester „Die KlangVerwaltung“ ist 1997 speziell für Konzerte unter der
Leitung zu Guttenbergs gegründet worden.