Mit dem Katholischen Medienpreis hat die Deutsche Bischofskonferenz an diesem Montag
den Einsatz von Journalisten für christliche Werte in Wort, Bild und Ton gewürdigt.
Die Auszeichnung wurde zum achten Mal vergeben. Sie geht an herausragende journalistische
Werke, die „christliche Werte einbringen und sich an ihnen orientieren“, so der Vorsitzende
der Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch beim Festakt im Rheinischen Landesmuseum
in Bonn. Die jeweils mit 5.000 Euro dotierten Preise gingen an Henning Sußebach in
der Kategorie Print und an Sven Kuntze, Gesine Enwaldt und Ravi Karmalker in der Kategorie
Elektronische Medien. „Medien können den Weg zu neuen Erfahrungen und Perspektiven
bahnen, ja Orientierung hin zu einer menschlicheren Welt geben“, so Zollitsch. Mit
der Medienberichterstattung in den vergangenen Monaten habe die katholische Kirche
„gute und auch harte“ Erfahrungen gesammelt, fügte der Erzbischof an. „Die Medien
haben uns geholfen, die Wirklichkeit bewusster zur Kenntnis zu nehmen und unsere Anliegen
zu vermitteln.“
Integration und soziales Engagement
Henning
Sußebach erhält die Auszeichnung für seinen 2009 in der Wochenzeitung „Die Zeit“ erschienen
Bericht „Die Opokus von nebenan“; darin geht es um die Familie des in Hamburg lebenden
Ghanaers Samuel Kwasi Opoku. Sußebach schreibe in lakonischer Sprache über den Ghanaer,
der als Seemann vor 27 Jahren in Hamburg an Land ging, als Putzmann an der Oper arbeitet
und seine Kinder auf eine Privatschule schickt, hieß es in der DBK-Erklärung. Dabei
entlarve Sußebach manches Gerede über Integration in Deutschland, indem er die Wirklichkeit
offen lege.
In der Kategorie elektronische Medien wird das Team ausgezeichnet,
das den 2009 im WDR ausgestrahlten Film „Gut sein auf Probe - Ein Egoist engagiert
sich“ produzierte. Dazu zählen die Autoren Kuntze und Enwaldt und der Kameramann Karmalker.
Im Mittelpunkt steht der Ruheständler und Journalist Kuntze, der seine heile Ruheständlerwelt
hinterfragt und beginnt, sich sozial zu engagieren. Die Kamera begleitet ihn bei ehrenamtlichen
Tätigkeiten im Obdachlosenheim, bei einer Kinderfreizeit und im Hospiz. Kuntze stelle
Fragen und finde nicht auf alles eine Antwort, „und ist gerade durch diese Brüche
überzeugend“, urteilte die Jury.