2010-10-11 13:20:44

Bischof Ibrahim: „Innere Stärke und Hilfe von außen“


Einigkeit der Christen im Heiligen Land – dieses Schlüsselwort ist seit Beginn der Bischofssondersynode zum Nahen Osten explizit oder indirekt schon mehrmals aufgetaucht: Christen in Nahost gäben „Zeichen der Einheit und Versöhnung“, so Papst Benedikt XVI. bei der Synodeneröffnung am Sonntag; die Zersplitterung der christlichen Gemeinschaft im Nahen Osten schwäche dagegen ihr gemeinsames Zeugnis, warnte Patriarch Naguib von Alexandria an diesem Montag zu Arbeitsbeginn des Weltbischofstreffens. Einigkeit – die braucht es auch wohl, um sich den vielen Schwierigkeiten stellen zu können, denen Christen im Nahen Osten ausgesetzt sind: Sozialer und wirtschaftlicher Benachteiligung und immer wieder auch Verfolgung und Unterdrückung, wie etwa der Christen im Irak. Der chaldäische Bischof Ibrahim N. Ibrahim kümmert sich um irakische Exilchristen im amerikanischen Detroit. Er sagte im Gespräch mit uns:

„Auch wenn die Christen im Nahen Osten verschiedenen Traditionen anhängen, glauben sie doch alle an Jesus Christus. Sie brauchen deshalb Einheit. Aber sie brauchen auch Unterstützung aus dem Westen. Ihre Lebensumstände sind hart und schwierig. Sie werden wegen ihres Glaubens verfolgt, so zum Beispiel die Christen im Irak, im Libanon, in Palästina und in anderen Ländern des Nahen Ostens.“

Der Papst hatte am Sonntag erneut an die internationale Gemeinschaft und die anderen in der Region vertretenen Religionen appelliert, konstruktiv für eine friedliche Lösung im Nahen Osten einzutreten. Weiter unterstrich er die Bedeutung des interreligiösen Dialoges. Dazu Bischof Ibrahim:

„Der Heilige Vater sagt den Christen: Ihr dürft euch trotz der Schwierigkeiten nicht entmutigen lassen. Wir sollten mit starkem Glauben wie die Christen im ersten Jahrhundert aus einem Herzen und einem Geiste handeln. Ich denke weiter, dass Dialog und Zusammenarbeit wichtig sind, um die anderen zu verstehen. Im Nahen Osten gibt es ja verschiedene Sichtweisen auf die Zukunft, was Kirche und Politik betrifft. Und hier sind die Christen einfach noch nicht stark genug vereint.“

(rv 11.10.2010 pr)








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