Die katholischen Ostkirchen können den ökumenischen Weg der Einheit mit den orthodoxen
Kirchen fördern. Das sagte an diesem Samstagmittag Papst Benedikt XVI. beim Empfang
der Teilnehmer der internationalen Konferenz über das kanonische Gesetzbuch für die
katholischen Ostkirchen. Mehr als 400 Kirchenrechtler aus aller Welt beraten seit
Freitag darüber im Vatikan. Anlass der federführend vom Päpstlichen Rat für die Interpretation
von Gesetzestexten organisierten zweitägigen Veranstaltung ist die Verkündigung des
Codex Canonum Ecclesiarum Orientalium vor 20 Jahren. Vortragende waren unter anderem
der Präfekt der Ostkirchenkongregation, Kardinal Leonardo Sandri, der Präsident des
vatikanischen Einheitsrates, Erzbischof Kurt Koch, sowie der Präsident des Päpstlichen
Rates für die Interpretation von Gesetzestexten, Erzbischof Francesco Coccopalmerio.
Ein Schwerpunkt des zweitägigen Kongresses war das ökumenische Gespräch. Der emeritierte
Freiburger Kirchenrechtler, Carl Gerold Fürst, hat im Rahmen der Veranstaltung die
Ehrendoktorwürde des Päpstlichen Orient-Institutes erhalten. – Der Codex Canonum Ecclesiarum
Orientalium wurde am 18. Oktober 1990 als eigenständiges Gesetzbuch promulgiert und
trat am 1. Oktober 1991 für alle den fünf Traditionen angehörenden 23 selbstständigen
katholischen Ostkirchen. Es besteht aus 1.546 Canones. Der Codex bedeutete für die
katholischen Ostkirchen eine deutliche Aufwertung innerhalb der Universalkirche.