In Wien ist an diesem
Freitag eine Orthodoxe Bischofskonferenz in Österreich begründet worden. Unter dem
Vorsitz des griechisch-orthodoxen Metropolit Michael Staikos vom Ökumenischen Patriarchat
von Konstantinopel nahmen Vertreter der serbisch-orthodoxen, rumänisch-orthodoxen,
bulgarisch-orthodoxen, russisch-orthodoxen und georgisch-orthodoxen Kirche an der
konstituierenden Sitzung teil. Die orthodoxe Kirche in Österreich befinde sich in
einer neuen Situation mit großen Herausforderungen, so Staikos. Er betonte in seiner
Eröffnungsansprache, dass orthodoxe Christen keinen Nationalismus entwickeln sollten.
„Es ist unsere Aufgabe, unseren Gläubigen zu ermöglichen, ihre nationale
Identität zu bewahren. Aber wir müssen Nationalismus in jeder Form eine klare Absage
erteilen. Nationalismus und Christentum, und spezifisch die orthodoxe Kirche, sind
nicht vereinbar. Hier in der Diaspora, wo wir sind, müssen wir zuerst Orthodoxe sein
und erst dann jeder seine eigene Nationalität zum Vorschein bringen.“
In
Österreich ist die Orthodoxie stark gewachsen, sagte Staikos. Etwa 500.000 orthodoxe
Christen seien eine Realität, „die nicht unberücksichtigt bleiben darf“. Der Metropolit
von Austria sprach in seinen Ausführungen den orthodoxen Religionsunterricht sowie
die Krankenhaus-, Militär- und Gefängnisseelsorge an. (kap 08.10.2010 gs)