2010-10-08 15:55:08

Vatikan: Synode ante portas


An diesem Sonntag wird im Vatikan die Weltbischofssynode für den Nahen Osten eröffnet. 185 Synodenväter, dazu 34 Beobachter, 36 Experten sowie Vertreter anderer christlicher Kirchen und Religionen nehmen daran teil. Bis 24. Oktober berichten und beraten sie über die aktuelle Lage und die Herausforderungen für die katholische Kirche in der Region. Die Synode beginnt mit einer Papstmesse im Petersdom.

Im Vordergrund sollten Fragen der Seelsorge sowie die Identität der Christen und der Kirche in der Region, nicht die Tagespolitik stehen, unterstrich Synoden-Generalsekretär Erzbischof Nikola Eterovic am Freitag bei einer Pressekonferenz im Vatikan. Bei der Synode sollen demnach auch ein Rabbiner sowie zwei Muslime sprechen, ein Sunnit aus dem Libanon und ein schiitischer Ayatollah aus dem Iran.

Die Katholiken bilden in den Ländern des Nahen Ostens unter insgesamt 356 Millionen Bewohnern eine kleine Minderheit von 5,7 Millionen; das entspricht einem Bevölkerungsanteil von 1,6 Prozent. Die Zahl der Christen insgesamt betrage in der Region rund 20 Millionen oder 5,62 Prozent, so Eterovic. Unter dem Strich sei die Zahl der Christen in der Region in den vergangenen Jahrzehnten konstant. Doch während sie durch Zuzug vor allem in den Golfstaaten steige, seien die Gemeinden im Irak, aber auch in der Türkei oder im Heiligen Land von Abwanderung betroffen.

An den Beratungen im Vatikan nehmen 9 Patriarchen aus dem Nahen Osten sowie 19 Kardinäle, 75 Erzbischöfe und 74 Bischöfe teil. Hinzu kommen 14 Leiter vatikanischer Kurienbehörden sowie Vertreter von 13 nicht-katholischen Kirchen aus der Region. Am Dienstag will der im jüdisch-christlichen Dialog renommierte Rabbiner David Rosen vor der Synode sprechen. Tags darauf ergreifen die beiden muslimischen Gäste das Wort: Muhammad Al-Sammak, der politische Berater des Muftis der Republik Libanon, und Ayatollah Seyed Mostafa Mohaghegh Ahmadabadi, Professor an der Schahid-Beheschti-Universität und Mitglied der Iranischen Akademie der Wissenschaften.

(kna 08.10.2010 gs)








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