Im Vatikan hat eine
Vorbereitungsrunde für die Apostolische Visitation zur Aufklärung des Missbrauchsskandals
in der irischen Kirche stattgefunden. Die Spitze der Bischofskongregation traf am
Dienstag mit den vier Kardinälen und Erzbischöfen zusammen, die vom Heiligen Stuhl
mit der Untersuchung beauftragt worden waren. Am folgenden Tag kam auch die irische
Kirchenspitze zum Treffen hinzu. Angesichts der tragischen Fälle sexuellen Missbrauchs
gelte das besondere Augenmerk der Visitatoren den Opfern und ihren Familien, heißt
es in der am Mittwochabend vom Vatikan verbreiteten Mitteilung. Man werde zudem mit
einer Vielzahl weiterer Personen sprechen, unter anderem mit kirchlichen Autoritäten,
die sich mit dem Kinderschutz befassen. Während des Treffens seien die näheren Umstände
der Visitation erörtert worden. Ihr Ziel sei es, die Ortskirche auf ihrem Weg der
Erneuerung zu unterstützen. Mit der Visitation für die vier irischen Erzdiözesen hatte
Papst Benedikt XVI. Ende Mai den emeritierten britischen Kardinal Cormac Murphy O’Connor
von Westminster, den Bostoner Kardinal Sean Patrick O’Malley, den Erzbischof von Toronto,
Thomas Christopher Collins sowie der Erzbischof von Ottawa, Erzbischof Terrence Thomas
Prendergast, betraut. Die Begegnung mit den irischen Bischöfen sei von einer brüderlichen
Atmosphäre und beiderseitiger Zusammenarbeit geprägt gewesen, teilte der Vatikan mit.