Ein Appell gegen religiös
motivierte Gewalt - das war das Schlusswort des am Dienstagabend in Barcelona zu
Ende gegangenen internationalen Friedenstreffens der Gemeinschaft Sant Egidio. Religionsvertreter
und Laien aus aller Welt hatten seit Sonntag in der katalanischen Stadt Ideen für
ein friedliches Zusammenleben ausgetauscht.
„Wer im Namen Gottes zum Krieg
aufruft und Gewalt rechtfertigt, handelt gegen Gott“, so steht es in dem Abschlussdokument
des Friedenstreffens von Sant Egidio. Die Religion dürfe nicht dazu missbraucht werden,
den anderen zu hassen und zu erniedrigen. Drei Tage lang hatten sich die rund 300
Vertreter aller großen Weltreligionen ausgetauscht. Immer mit dem Ziel vor Augen,
nicht nur die Globalisierung als Kennzeichen unserer Zeit stehen zu lassen. Sondern
eine „Familie der Völker“ zu werden. „Zusammenleben in Zeiten der Krise“, so hieß
ja das Motto des diesjährigen Treffens. Aus Deutschland war zum Beispiel der Aachener
Bischof Heinrich Mussinghoff dort. Er hat, wie viele andere auch, einen Vortrag gehalten.
Geendet hat das Ganze am Dienstag Abend mit einer Friedensprozession und einem gemeinsamen
Friedensgebet. Der Präsident des päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden,
Kardinal Peter Turkson, stellte nochmal das Problem der Migranten in Europa in den
Vordergrund. Der melkitische Patriarch von Antiochien, Gregorius III. Laham dagegen
den Nahostkonflikt. Es bleibt viel auf der Tagesordnung stehen. Nächstes Jahr können
die Fortschritte gemessen werden. Denn dann findert das Treffen von Sant Egidio in
München statt.