2010-10-06 14:00:50

Europarat: „Missbrauch entschiedener bekämpfen“


Missbrauch und Misshandlung von Kindern entschiedener bekämpfen – das empfiehlt der Europarat den Mitgliedsländern des Staatenbundes. Dazu gehöre, entsprechende Straftaten von Amts wegen juristisch zu verfolgen, führten die Europarats-Parlamentarier in einer am Dienstag in Strassburg einstimmig verabschiedeten Empfehlung aus. Die Verjährungsfristen müssten der Schwere der Delikte angemessen sein, hieß es dort weiter. Außerdem sollten Einrichtungen strenger kontrolliert werden, in denen Kinder betreut werden. Dazu gehörten polizeiliche Führungszeugnisse für das haupt- und ehrenamtliche Personal und schärfere Vorschriften für Einrichtungen der Kinderbetreuung und ihre Überwachung. Ihre Kontrolle dürfe in keinem Fall von der Behörde vorgenommen werden, die zugleich Träger der Einrichtung sei, unterstrichen die Parlamentarier weiter. Die Europarats-Staaten sollten zudem unabhängige und neutrale Stellen einrichten, an die sich Kinder wenden könnten, wenn sie sich bedroht fühlten oder Opfer oder Zeuge von Misshandlung und Missbrauch geworden seien.

Würdigung kirchlicher Aufklärungsarbeit
Die SPD-Europarats-Parlamentarierin Marlene Rupprecht würdigte die jüngsten Schritte der Kirche zur Aufklärung und zur Verschärfung der Regeln im Umgang mit den Tätern. Die Kirche müsse die gleichen Regeln der Transparenz und der Anerkennung der juristischen Rechtsordnung einhalten wie jede andere Einrichtung auch, so Rupprecht. Die jüngsten Missbrauchsfälle in verschiedenen Mitgliedsstaaten beträfen jedoch nicht nur die katholische Kirche, sondern zahlreiche andere Institutionen, so die Parlamentarierin. Bei der Aufklärung der Fälle müsse man auf sich auf Ursachen und Gründe des Problems konzentrieren.

(kipa 06.10.2010 pr)







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