2010-10-05 12:16:19

Nächstes großes Friedensgebet in München


RealAudioMP3 Das 25. internationale Friedenstreffen der Internationalen Gemeinschaft St. Egidio wird im September 2011 in München stattfinden. Das hat das Erzbischöfliche Ordinariat von München jetzt bestätigt. In Barcelona, Nordspanien, läuft bis zum Dienstag Abend das diesjährige Treffen der missionarisch-karitativen Bewegung, die sich für entrechtete Menschen, aber auch für Vermittlertätigkeiten in Bürgerkriegsregionen einsetzt. Die Friedensgebete stehen in der Tradition eines Religionsgipfels, den Papst Johannes Paul II. 1986 im umbrischen Städtchen Assisi ausgerichtet hatte. Sant-Egidio-Gründer Andrea Riccardi erhielt letztes Jahr den Aachener Karlspreis.
„Natürlich gibt es immer die Versuchung, den Dialog der Religionen einschlafen zu lassen“, sagt der Erzbischof von Barcelona, Kardinal Lluis Martinez Sistach. „Aber auch wenn er nicht immer effizient scheint, ist er doch der einzige Weg, der zum Frieden führt und nicht zu Gruppen- oder Parteiinteressen. Diese 25 Jahre der Friedenstreffen haben viele Früchte gebracht – einige davon sind noch nicht sichtbar, aber es gibt sie.“

Eine „sichtbare Frucht“ war sicher der ökumenische Gottesdienst in Barcelona, bei dem der Kardinal einen Vertreter des russisch-orthodoxen Patriarchats von Moskau neben sich am Altar stehen hatte.

„Das war natürlich sehr bewegend. Wir haben die Predigt gemeinsam gehalten und uns dann umarmt. Wenn wir bedenken, dass ganz Europa derzeit eine große Krise der Hoffnung durchmacht, dann können wir Religionen doch auf diesem Gebiet etwas tun, damit die Menschen wieder Hoffnung fassen. Dazu brauchen allerdings die Religionen auch einen Platz in der Öffentlichkeit!“
Hochkarätige Persönlichkeiten aus Religion und Gesellschaft haben in diesen Stunden in Barcelona Vorträge gehalten oder an Foren teilgenommen. Der US-Botschafter beim Heiligen Stuhl, Miguel Diaz – ein gebürtiger Kubaner und Theologe – rief zu gerechten Einwanderungsgesetzen auf; das Problem Migration werde sich aus seiner Sicht in den nächsten Jahren eher noch verstärken. Der griechisch-katholische Patriarch von Antiochien, Gregorios III. Laham, warnte davor, Jerusalem zu einer „politischen Hauptstadt“ zu machen; die Stadt müsse „ein heiliger Raum und eine Hauptstadt der Religionen“ bleiben können. Ein israelischer und ein palästinensischer Minister riefen gemeinsam zum Gewaltverzicht auf: „Wer Synagogen und Moscheen verbrennt, darf damit nicht den Dialog zum Verstummen bringen!“
(rv 05.10.2010 sk)







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