Mit seinen Aussagen zum Islam stößt Bundespräsident Christian Wulff auf geteiltes
Echo. «Muslime sollen bei uns zu Hause sein», zitiert die Bild-Zeitung den Hamburger
Weihbischof Hans-Jochen Jaschke. Deutschland sei aber immer noch stark von der christlichen
Kultur und Tradition geprägt «und ich kämpfe dafür, dass wir diese nicht preisgeben.
Die Muslime müssen die gewachsene Mehrheitskultur in unserem Land respektieren.» Der
Zentralrat der Muslime in Deutschland hingegen bewertete die Ansprache des Bundespräsidenten
Christian Wulff zur deutschen Einheit positiv. Wulff hatte in seiner Rede zum Tag
der Deutschen Einheit in Bremen zu mehr Toleranz gegenüber Einwanderern aufgerufen.
Die Zugehörigkeit zu Deutschland dürfe nicht auf einen Pass, eine Familiengeschichte
oder einen Glauben verengt werden. Zwar seien Christen- und Judentum «zweifelsfrei»
Bestandteil der deutschen Kultur, so der Bundespräsident. «Aber der Islam gehört inzwischen
auch zu Deutschland.» (kna 04.10.2010 gs)