Die Apostel waren sicher nicht ungläubig, aber ihr Glaube war noch schwach, das hat
ihnen Jesus wiederholt bescheinigt. Wo aber der Glaube schwach ist, fehlt es auch
an Liebe und Hoffnung, an Mut und Zuversicht. Die Bitte „Stärke unseren Glauben“ ist
zu allen Zeiten notwendig. - Was im zweiten Teil dieses Evangeliums vom Bauern und
seinem Knecht gesagt wird, setzt eine soziale Situation voraus, die uns unerträglich
erscheint. Jesus setzt sich damit hier nicht auseinander. Er will den Jüngern nur
sagen, dass sie mit ihrer Arbeit keinen Anspruch vor Gott erwerben. Dass der Jünger
zur Arbeit für Gott gerufen wurde und dass er sie tun konnte, ist Geschenk Gottes.
(rv/schott)
Lesen Sie hier das Sonntagsevangelium
Aus dem
heiligen Evangelium nach Lukas
In jener Zeit baten die Apostel
den Herrn: Stärke unseren Glauben! Der Herr erwiderte: Wenn euer Glaube
auch nur so groß wäre wie ein Senfkorn, würdet ihr zu dem Maulbeerbaum hier sagen:
Heb dich samt deinen Wurzeln aus dem Boden, und verpflanz dich ins Meer!, und er würde
euch gehorchen. Wenn einer von euch einen Sklaven hat, der pflügt oder das
Vieh hütet, wird er etwa zu ihm, wenn er vom Feld kommt, sagen: Nimm gleich Platz
zum Essen? Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Mach mir etwas zu essen,
gürte dich, und bediene mich; wenn ich gegessen und getrunken habe, kannst auch du
essen und trinken. Bedankt er sich etwa bei dem Sklaven, weil er getan hat,
was ihm befohlen wurde? So soll es auch bei euch sein: Wenn ihr alles getan
habt, was euch befohlen wurde, sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Sklaven; wir haben
nur unsere Schuldigkeit getan.