An diesem Sonntag
jährt sich die Deutsche Wiedervereinigung zum 20. Mal. Laut einer aktuellen tudie
des Magazins „Stern“ sind immer mehr Deutsche mit der Einheit zufrieden und werten
sie positiv. So haben nun auch die beiden großen Kirchen die Solidarität der Deutschen
gelobt. Die Deutsche Wiedervereinung habe auch den Zusammenschluss von ganz Europa
gefördert. So heißt es in einer gemeinsamem Erklärung des Ratsvorsitzenden der Evangelischen
Kirche, Nikolaus Schneider und des Vositzenden der katholischen Bischöfe, Robert Zollitsch.
Dass die Kirche ihren ganz eigenen Beitrag zur Wiedervereinigung geleistet hat, wurde
auch von Bundeskanzerlin Angela Merkel hervorgehoben.
„Wenn wir uns
in diesem Jahr an zwanzig Jahre Mauerfall erinnern, dann sollten wir auch die Rolle
der Kirchen würdigen. Sie waren in der ehemaligen DDR eine wichtige Quelle von Kraft,
von Überzeugung und von Verbindung von Werten und Glauben.“
Als Tochter
eines evangelischen Pastors in der DDR hat die heutige Bundeskanzerlin die Wiedervereinigung
hautnah miterlebt. Sie selbst nahm in den 80ger Jahren an den Friedensgebeten teil,
die als Anfang der friedlichen Revolution gesehen werden.
„Die Friedensgebete,
nicht nur in Leipzig, fanden in fast allen Städten statt und waren der Ausdruck des
Wunsches nach Veränderung aber auch gleichzeitig die Bitte um einen friedlichen Weg
zu dieser Revolution. Genau das ist gelungen und die Kirchen hatten daran einen grossen
Anteil.“
Die Zeit der Wende hat viele deutsche Politiker von heute geprägt
und in die Demokratie getrieben. Den letzten Ministerpräsidenten der DDR, Lothar de
Maiziere zum Beispiel. Die evangelischen Kirchensynoden waren für ihn, wie für hunterttausende
andere ein Ort, an dem die Ideen für ein gemeinsames Deutschland frei gedacht und
ausgesprochen werden konnten.
„Es gab ja den Totalanspruch des Staates
auf den Menschen und wir haben versucht, dem Totalanspruch des Staates den Anspruch
Gottes auf unser Leben entgegenzusetzen und das hat uns innerlich so unglaublich frei
gemacht, dass wir sagen konnten, wir gehen einem anderen Herrn nach, als denen, die
uns gerade beherrschen und ich glaube, das hat uns auch den Mut gemacht.“ (rv02102010jv)