2010-10-01 11:27:51

Senegal/Kenia: „HIV-Waisen“ als Sklaven


Auch heute noch gibt es Sklaverei in Afrika: Darauf macht das Kindermissionswerk aufmerksam. Die Zahl der Kindersklaven geht in mehrere Millionen, und die Dunkelziffer ist hoch. Oft sind es die Waisenkinder von HIV-Infizierten, die in Ländern wie Senegal, Elfenbeinküste, Nigeria, Tschad oder Kenia von ihren Pflegefamilien zur Arbeit gezwungen werden. Stefanie Frels vom Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ berichtet, wie der Alltag dieser Kinder aussieht:

„Im günstigsten Fall Haushaltsarbeit. Das heisst, die ersetzen die Kinderfrau, die Putzhilfe. Die stehen morgens vor allen auf, putzen, kochen, kümmern sich um das Baby. Niemand hat ein schlechtes Gewissen, wenn er morgens um fünf eine Sechsjährige das Holz oder Wasser holen lässt. Im schlechtesten Fall müssen sie eben außerhalb des Haushaltes arbeiten, in der eigenen Landwirtschaft oder eben auf Großfarmen, Kaffee-, Teeplantagen, Blumenplantagen... und dann eben im Bereich der Prostitution.“

Gerade die finanzielle Unterstützung vom Staat für Adoptiveltern, damit es den Kindern dort besser geht, macht das Problem oft größer, denn die Verlockung, das Geld einfach in die eigene Tasche zu stecken, ist groß. Frels meint deshalb:

„Programme, die diese Adoptivfamilien finanziell unterstützen, sind ganz wichtig. Parallel zu der finanziellen Unterstützung muss es eben auch eine soziale Komponente geben. Zum einen, um eine gewisse Kontrolle auszuüben, zu sehen, dass die Kinder adäquat versorgt werden. Zum anderen aber auch, um diesen Familien eine gewisse Unterstützung zu bieten, wie sie mit den Kindern umzugehen haben. Denn das sind ja zum Teil schwer traumatisierte Kinder.“

(rv 01.10.2010 jv/sk)







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