2010-10-01 14:33:24

Brasilien: Bischöfe wollen jetzt auch Nobelpreis für Kräutler


RealAudioMP3 Die Brasilianische Bischofskonferenz gratuliert ihrem Mitbruder Erwin Kräutler zum Alternativen Nobelpreis. In einem Statement vom Donnerstag schließt sie sich auch der angelaufenen Kampagne zu dessen Friedensnobelpreis-Nominierung an. Die Nominierung drücke aus, dass Kräutlers Wirken „prophetisch“ sei; er stehe in seiner pastoralen Arbeit „an der Seite der am meisten Verwundbaren der Gesellschaft und an der Seite der indigenen Völker“, heißt es in dem Text. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Dom Geraldo Lyrio Rocha, erinnert daran, dass auch Erzbischof Dom Helder Camara einer der Träger des Alternativen Nobelpreises war. „Ich möchte Dom Erwin und ebenso unserer Kirche gratulieren, dass sie in ihre Mitte einen Kämpfer für soziale Gerechtigkeit, für die Umwelt und für das Leben der indigenen Völker hat“, sagte Rocha. – Kräutler selbst, der das Amazonas-Bistum Xingu leitet, sieht in seiner Auszeichnung auch eine Rückendeckung in seiner Kritik an der Indianerpolitik von Brasiliens Noch-Staatspräsident Luiz Inacio Lula da Silva. Der Bischof sagte am Freitag in einem ORF-Radiointerview, der scheidende Präsident habe für die indigenen Völker „nicht viel übrig gehabt“. Eher habe Lula sie als ein „Problem für den Fortschritt“ angesehen. Das Staudammprojekt Belo Monte nannte Bischof Kräutler, der aus Voralberg stammt, einen „Dolchstoß ins Herz Amazoniens“. Jeder dritte der 100.000-Einwohner-Stadt Altamira, der sich einer Absiedlung widersetzte, würde dadurch „unter Wasser gesetzt“. Von der Zerstörung der Umwelt sei besonders die indigene Bevölkerung betroffen.

(kap 01.10.2010 sk)








All the contents on this site are copyrighted ©.