D: Opferinitiativen beharren auf 83.000 Euro Entschädigung
Eine Einigung über eine finanzielle Entschädigung von Opfern sexueller Gewalt ist
weiter nicht in Sicht. Die derzeit auf Seiten der verantwortlichen Institutionen genannten
Summen seien nicht akzeptabel, sagte Thomas Schlingmann von der Hilfseinrichtung „Tauwetter“
vor Journalisten in Berlin. Die Jesuiten hatten ins Gespräch gebracht, die Missbrauchsopfer
in ihren Schulen pauschal mit einem „eher vierstelligen Betrag“ zu entschädigen. Die
Opferinitiative „Eckiger Tisch“ fordert dagegen für jedes Opfer 82.373 Euro. Die genannte
Summe ist nach Darstellung der Initiative ein Durchschnitt der in den vergangenen
Jahren durch Gerichte festgesetzten „Schmerzensgelder für Schäden der Seele“. Die
Deutsche Bischofskonferenz will in dieser Woche bei der Sitzung des Runden Tischs
der Bundesregierung zum sexuellen Missbrauch einen Vorschlag zur Unterstützung der
Opfer vorlegen, dabei aber noch keine konkrete Summe nennen. (kap 29.09.2010 mg)