Ukraine: Kardinal beklagt orthodoxe Kampagne gegen Kirchenbau
In dem osteuropäischen Land sieht sich seit dem Machtwechsel zu Jahresbeginn die griechisch-katholische
Kirche verstärkt Repressionen ausgesetzt. Jüngster Konfliktpunkt sind die Pläne zur
Errichtung einer neuen Kirche in Odessa, gegen die sich die örtliche russisch-orthodoxe
Diözese querlegt - mit Unterstützung von kommunalen Behörden und aus dem Moskauer
Patriarchat. Das Oberhaupt der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche, der Kiewer
Großerzbischof Kardinal Lubomir Husar, sieht deshalb den Grundsatz der Gleichberechtigung
der Religionsgemeinschaften durch die staatlichen Organe verletzt. „Es scheint, als
ob nur ein Glaubensbekenntnis Rechte besitzt, die anderen aber nicht“, so Husar gegenüber
der Agentur risu: „Hier geht es nicht nur um die griechisch-katholischen Christen.
Es geht darum, dass alle religiösen Organisationen und Kirchen in der Ukraine gleichberechtigt
sein sollten.“ Wenige Tage zuvor hatten sich Vertreter der Unierten an den ukrainischen
Präsidenten Wiktor Janukowitsch mit der Bitte um Hilfe gewandt. (risu/kap 28.09.2010
mg)