Die palästinensische
Stiftung zur Pflege des Tempelbergs in Jerusalem wirft Israel vor, das Tunnelnetz
unter der El-Aksa-Moschee weiter auszudehnen. Die Grabungen seien zuletzt 600 Meter
vorangetrieben worden, heißt es in einer Stellungnahme der so genannten Waqf-Stiftung
vom Montag. Die Palästinenser interpretieren die Grabungen unter der El-Aksa-Moschee
als Versuch Israels, dort einen neuen Tempel zu bauen. In der Vergangenheit kam es
deshalb immer wieder zu blutigen Zusammenstößen. Die israelischen Behörden werfen
ihrerseits den Palästinensern vor, seit Jahren den Bau einer unterirdischen Moschee
voranzutreiben. Dabei würden riesige Mengen antiken Bauschutts und damit Spuren der
jüdischen Präsenz gezielt beseitigt. Der Tempelberg liegt auf israelischem Territorium,
wird aber von der palästinensischen Stiftung verwaltet. Die Aufsicht über die Grabungen
dagegen nimmt Israel wahr. (kna 28.09.2010 jh)