2010-09-27 13:39:50

Ägypten: Papst entschuldigt sich


Das geistliche Oberhaupt der koptischen Christen Ägyptens, Papst Shenuda III., hat sich bei den Moslems des Landes entschuldigt. In einem Fernsehinterview bedauerte er Äußerungen des koptischen Bischofs Bishoy, die zu Unmut bei Moslems geführt hatten. Bishoy hatte geäußert, dass einige Verse des Korans erst nach dem Tod Mohammeds in diesen eingefügt worden seien. In den fraglichen Versen wird die göttliche Natur Jesu bestritten. Nach islamischer Überzeugung empfing Mohammed alle Verse des heutigen Koran in Visionen durch den Erzengel Gabriel. „Ich bedaure, wenn die Gefühle unserer islamischen Brüder verletzt worden sind“, so Papst Shenuda wörtlich. Immer wieder kommt es zwischen Moslems und den christlichen Kopten, die bis zu zehn Prozent der ägyptischen Bevölkerung ausmachen, zu Schwierigkeiten. Bischof Bishoy hatte letzte Woche auch heftigen Widerspruch ausgelöst, als er der Zeitung „El-Masri el-jom“ sagte, Muslime seien „nur Gäste“ in Ägypten. Dazu meinte Shenuda, die Presse habe seinen Mitbruder wohl falsch zitiert: „Wir sind die Gäste, weil Moslems hier in der Mehrheit sind.“ Die Kopten sehen sich als direkte Nachfahren der ägyptischen Urbevölkerung aus der Zeit der Pharaonen.

(ap 27.09.2010 sk)







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