In der Debatte um das fehlende konservative Element in der CDU darf man christlich
nicht mit konservativ verwechseln. Das sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz,
Erzbischof Robert Zollitsch, auf einem Kongress der CDU/CSU Bundestagsfraktion in
Berlin. Die Parlamentarier tagen unter dem Leitwort „Das ‚C’ ist für uns Programm
– Politik auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes“. Es würde den christlichen
Wurzeln der Union nicht gerecht, wenn sie nur als soziales Korrektiv einer wirtschaftsliberalen
Position verstanden würden. „Das Christliche ist vielmehr ein Rahmen, ja ein Nährboden,
der die Grundlage für alle Geistströmungen in der CDU darstellt. Es hat eine integrierende
Funktion,“ so Zollitsch wörtlich. Er lobte das Bekenntnis der Unionsparteien zum christlichen
Menschenbild, rief aber gleichzeitig zu erneuter Konkretisierung auf, damit aus diesem
Bekenntnis kein Lippenbekenntnis werde. Zollitsch fügte hinzu: „Eine Politik, die
auf einem christlichen Menschenverständnis gründet, ist keine Klientelpolitik für
die Christen in unserem Land. Vielmehr profitieren alle Menschen davon, wenn aus dieser
Geisteshaltung heraus Politik betrieben wird.“ (pm 27.09.2010 ord)