Sie starb vor 20 Jahren
und ist an diesem Samstag zur ersten Seligen der Fokolar-Bewegung gesprochen worden:
die Italienerin Chiara Luce Badano starb im Alter von 19 Jahren an Knochenkrebs. Die
Seligsprechungsmesse am Samstag leitete Kardinal Angelo Amato, Präfekt der römischen
Heiligsprechungskongregation. Zum Festakt der Seligsprechung im Wallfahrtsort „Madonna
del Divino Amore“ im Süden Rom reisten Gruppen der Fokolar-Bewegung aus aller Welt
an. Die Feier war mit einem internationalen Jugendtreffen verbunden.
An diesem
Sonntag feierte der vatikanische Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone zusammen
mit den Jugendlichen einen Dankgottesdienst zu Ehren der neuen Seligen in der Basilika
San Paolo fuori le mura. In seiner Predigt sagte Bertone:
„Heutzutage ist
der christliche Glaube zu einer wahren Herausforderung geworden. Denn der heutige
soziokulturelle Kontext ist davon gekennzeichnet, dass kein Interesse gegenüber Religion
besteht oder ein moralischer Relativismus die Oberhand gewinnt. Dennoch ist ein neuer
Lebensweg möglich und das zeigen uns leuchtende Beispiele wie Chiara Luce Badano,
die Zeugin der Lebensfreude und der Hingabe war.“
Weiter fügte Kardinal
Bertone an:
„Bei meiner Rückreise aus Großbritannien saß ich im Flugzeug
neben Papst Benedikt XVI. Wir haben über Chiara Luce Badano gesprochen. Er sagte mir,
dass sie ein wertvolles Beispiel für die Jugend sei. Er wusste auch von der heutigen
Messe und dass ich sie zelebrieren werde. Er gab mir den Auftrag, euch zu grüssen
und seinen Segen zu versichern. Der Papst wartet auf euch – liebe Jugendliche – beim
Weltjugendtag in Madrid.“
Hintergrund Chiara Luce Badano
wurde 1971 im ligurischen Sassello geboren. Im Alter von neun Jahren kam sie in Kontakt
mit der Fokolar-Bewegung. Sie engagierte sich in der Kinder- und Jugendarbeit. Mit
17 Jahren wurde bei ihr Knochenkrebs diagnostiziert. Ihr Leiden habe sie vorbildlich
getragen, so die Fokolar-Bewegung.
Die Initiative für den Seligsprechungsprozess
kam aus der piemontesischen Diözese Acqui. Deren damaliger Bischof Livio Maritano
wies dem Fokolar-Pressedienst gegenüber auf Badanos Lebenszeugnis für Jugendliche
hin. „Es reicht, wenn man sieht, wie sie ihre Krankheit gelebt hat. Das war der Grund
für das große Echo nach ihrem Tod. Man darf ein solches Zeugnis nicht außer Acht lassen.
Auch heute braucht die Welt Heiligkeit“, so Maritano.
Am 3. Juli 2008 wurde
Badano als „verehrungswürdig“ erklärt. Am 19. Dezember 2009 anerkannte Papst Benedikt
XVI. ein Wunder, das auf ihre Fürsprache geschehen sein soll. Noch im Gang ist der
Seligsprechungsprozess für ein weiteres Fokolar-Mitglied, den Journalisten und Schriftsteller
Igino Giordani (1894-1980).