Die Bischofskonferenz weist einen Bericht des „Spiegels“ zurück. Das Hamburger Nachrichtenmagazin
hatte ohne Quellenangabe berichtet, die katholische Kirche wolle Missbrauchsopfer
finanziell nicht durch eine pauschale Summe entschädigen, sondern individuell je nach
Schwere des Falles. Der am Samstag vorab publizierte Beitrag sei „pure Spekulation“,
erklärte Bischofskonferenz-Sprecher Matthias Kopp der Katholischen Nachrichten-Agentur.
In diesen Tagen würden erst die Ergebnisse der Herbstvollversammlung der Bischöfe
in der vergangenen Woche in Fulda in den Vorschlag eingearbeitet, der dem Runden Tisch
der Bundesregierung zum „Sexuellen Kindesmissbrauch“ in der nächsten Woche übermittelt
werden solle. Die vom Bund berufene „Unabhängige Beauftragte zur Aufarbeitung des
sexuellen Missbrauchs“, Christine Bergmann (SPD), kritisierte laut „Spiegel“ die Haltung
der Kirche als zu zögerlich. Die Betroffenen wollten, dass Täter oder Institutionen
für das Unrecht Verantwortung übernähmen. Die meisten, die sich meldeten, wollten
eine finanzielle Entschädigung, weil sie, so Bergmann, „durch das Missbrauchsgeschehen
im beruflichen Leben oft nicht Fuß fassen konnten oder starke finanzielle Einbußen
durch zum Teil langjährige Therapien hinnehmen mussten“.