Der Erzbischof von Caracas, Kardinal Jorge Urosa Savino, rät seinen Landsleuten eindringlich,
sich an den Parlamentswahlen vom kommenden Sonntag zu beteiligen. In einem „entscheidenden
Moment“ für Venezuela, was den inneren Frieden und den Lebensschutz betreffe, sei
Wahlenthaltung keine Option, so der Kardinal in einem Appell. Die Wähler sollten sich
auch nicht einschüchtern lassen. Urosa Savino wörtlich: „Es weiß ja keiner, wie wir
wählen – darum brauchen wir auch keine Angst vor Drohungen zu haben.“ Die Oppositionsparteien,
die die letzten Wahlen vor fünf Jahren boykottiert hatten, nehmen diesmal an dem Urnengang
teil. Der Kardinal von Caracas, der in letzter Zeit immer wieder offen von Präsident
Hugo Chavez kritisiert wurde, wählt die Worte in seinem Wahlaufruf sehr vorsichtig.
Deutlicher hat sich der Erzbischof von Coro, Roberto Lückert, geäußert: Die Wahlen
seien eine Gelegenheit, „die Richtung zu ändern, in die das Land geht“. Lückert warnte
auch eindringlich „vor einer Konfrontation Venezolaner gegen Venezolaner“.