Ministerpräsident Mappus: Kein Reformbedarf beim Kirchensteuersystem
Es gibt keinen Reformbedarf
in der Frage der Kirchenfinanzierung. Das sagte der Ministerpräsident von Baden-Württemberg,
Stefan Mappus, an diesem Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Rom. Die deutsche
Bischofskonferenz hatte am Mittwoch eine Pressemitteilung zu dieser Frage verschickt,
darin wird das Land Baden-Württemberg als das Bundesland mit den höchsten Leistungen
für die Kirchen benannt.
„Auch wenn es die Trennung von Staat und Kirche
gibt, tut ein Staat gut daran – zumal mit der Verfassung wie wir sie haben – das Fundament
sichtbar zu unterstützen. Das möchte ich auch in Zukunft tun. Im Zusammenspiel von
Kirche und Staat sehe ich, auch was die Möglichkeit der Körperschaft des öffentlichen
Rechtes Kirchensteuer einzuziehen angeht, keinen Reformbedarf. Im Gegenteil. Ich möchte
die Kirchen insofern stärken, als ich glaube beobachten zu können, dass bei vielen
jungen Menschen das Thema Glaube und das Thema Halt, den man im Glauben finden kann,
eine gewisse Renaissance erlebt.“ Die Religionen, vor allem die christlichen
Konfessionen, spielten im Land sowohl in der Verfassung als auch in der Praxis, etwa
in Schulen und Kindergärten und anderem, eine große und gute Rolle. Bei allen strukturellen
Veränderungen, denen auch die Kirchen ausgesetzt seien, sei es für das Land gut, dass
die beiden großen Kirchen eine solch große Präsenz haben. Dies wolle er weiterhin
unterstützen, so Mappus. – Der Ministerpräsident hält sich zu Wirtschaftsgesprächen
in Rom auf. Außerdem hat ihn am Donnerstagmorgen Papst Benedikt XVI. in Privataudienz
empfangen. (rv 23.09.2010 ord)