Vatikan: TV-Übertragung hat Vorurteile gegen Papst abgebaut
Die kontinuierliche Fernsehübertragung war ein Schlüssel zum Erfolg der Papstreise
nach Großbritannien. Das denkt Vatikansprecher Pater Federico Lombardi. Durch die
viertägige Live-Berichterstattung habe ein ganzes Volk ein unverfälschtes Bild von
der Persönlichkeit des Papstes erhalten, sagte Lombardi im Interview mit der italienischen
Zeitung „Il Sole 24 Ore“. Auf diese Weise seien Vorurteile überwunden worden. Benedikt
XVI. wolle kein Star sein; dies widerspreche seiner Persönlichkeit, seiner Aufgabe
und seinen Vorstellungen. Es genüge ihm, wenn er so gesehen werde, wie er tatsächlich
sei, hob Lombardi hervor. In der Öffentlichkeit werde er oft nur als „strenger deutscher
Theologe“ wahrgenommen. Benedikt XVI. sei jedoch nicht nur ein großer Theologe, sondern
auch ein demütiger, freundlicher und feinfühliger Mann, der seinen Mitmenschen mit
großer Menschlichkeit begegne, sagte Lombardi. Einen ähnlich positiven Effekt wie
in Großbritannien habe es auch schon während der USA- Türkeireise des Papstes gegeben.
Der Vatikansprecher hob zugleich hervor, dass Benedikt XVI. während seiner Großbritannienreise
in einer neuen Weise auf den Missbrauchsskandal in der Kirche eingegangen sei. Er
verwies auf das Treffen des Papstes in London mit Mitgliedern einer von den katholischen
Bischöfen eingesetzten Kommission für die Sorge um Missbrauchsopfer und die Prävention.